Lieferung mit 2-Mann-Service von Hermes
Versand innerhalb von 7-10 Werktagen*
Sichere Zahlung mit Paypal
Kostenlose Hotline 09529 9221 77

Quellen & Schwinden

Das Quellen und Schwinden von Holz ist ein natürlicher Prozess, der im Holz unterhalb der FS Fasersättigung (je nach Holzart FS ca. 25-30% HF Holzfeuchte) aufgrund von Feuchtigkeitsveränderungen in der Umgebung auftritt. Holz nimmt Feuchtigkeit auf, wenn die Luftfeuchtigkeit hoch ist, und gibt Feuchtigkeit ab, wenn die Luftfeuchtigkeit niedriger ist. Dies kann zu Verformungen des Holzes führen, die als Quelle bezeichnet werden, wenn das Holz aufquillt, oder als Schwinden, wenn das Holz schrumpft.

Larbon_Holzfeuchte_LauberUm das Quellen und Schwinden von Holz zu minimieren, ist es wichtig, das Holz in einer Umgebung mit konstanter Luftfeuchtigkeit aufzubewahren. In Innenräumen sollte die Luftfeuchtigkeit zwischen 30% und 50% gehalten werden. 

Daher ist es ratsam, die Platten, und auch die ganzen Pakete, stets einfoliert zu lassen bis die Platten bearbeitet werden.

Die Lagerung einzelner unfolierter Platten nach dem auspacken möglichst plan im Kragarmregal, beidseitig gleich belüftet

 

Verändert sich Holz im Laufe der Zeit?

Bei Produktionsende beträgt die Restfeuchte des Holzes 8 +/- 2% HF (100% Holzsubstanz + ca. 6 bis 10% Wasser), was der Ausgleichsfeuchte bei Verwendung in geschlossenen Räumen mit einem gesunden Wohnklima von 20°C / 55% Luftfeuchte entspricht. Um das Schwinden des Holzes zu vermeiden, sollte daher die relative Luftfeuchtigkeit der Umgebung bei über 40% liegen – insbesondere in der Heizperiode. 

Larbon_Holzfeuchte2

Die Luftfeuchtigkeit hat einen direkten Einfluss auf die Veränderung des Holzes. Auf schwankende Raumtemperaturen und Luftfeuchtigkeit reagiert das Holz, es “arbeitet”. Holz nimmt die Umgebungsfeuchte auf und gibt Feuchtigkeit an eine trockene Umgebungsluft ab. Damit verbunden sind kleine Änderungen der Abmessungen, was als „Arbeiten“ oder „Quellen/Schwinden“ bezeichnet wird. Da das "Quellen und Schwinden" aber je nach Schnittrichtung unterschiedlich sind, sind Spannungen im Holz sowie ein Verziehen nicht auszuschließen.

Um diese natürlichen Vorgänge möglichst gering zu halten, sollten Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit möglichst geringen Schwankungen unterliegen. Holz ist ein Naturprodukt – und damit “lebt” es auch. Das bedeutet: Im Lauf der Zeit kann sich die Farbe durch Sonneneinstrahlung verändern, es entstehen feine Haarrisse oder Harz kann austreten. Das ist tatsächlich völlig normal und beeinträchtigt die Haltbarkeit und den Wert des Möbelstücks in keiner Weise. 

Interessante weiterführende Informationen zum Thema Quellen & Schwinden:

Beispiel: Quellung und Schwindung einer Tischplatte auf Metall-Untergestell 

Wenn die Leimfugen bei einer Tischplatte aufgehen, handelt es sich hierbei meistens nicht um mangelhaftes Holz oder mangelhafte Verleimung.

Der Fehler liegt meist darin, daß die Unterkonstruktion aus Metall oder die aufgeschraubten Gratleisten die natürliche Quellung und Schwindung des Holzes nicht berücksichtigt und die natürlichen Dimensionsänderungen von Massivholz konstruktiv behindert wird.

(=konstruktive Behinderung von Quellung/Schwindung aufgrund von Holzfeuchteänderungen)

IMG-20200427-WA0001

Die differentiellen Schwindmaße von Eiche liegen bei radial 0,16% und tangential bei 0,36%.

Das ergibt im Mittel ein Schwinden von 0,26% pro 1% Holzfeuchteänderung unterhalb der Fasersättigung.

Das Holz „arbeitet“ aufgrund der klimatischen Veränderungen in Gebäuden während der Jahreszeiten bis zu:  

Winter/Heizperiode nur bis zu 7% Holzfeuchte – oft sogar nur 6% HF in den meist zu trockenen Räumen. 

Sommer aber bis zu 11% Holzfeuchte. 

=4% Holzfeuchteschwankung x 0,26% differentielles Schwindmaß  = bis zu 1,04% Änderung der Abmessung bei 4%-Holzfeuchteänderung.

IMG-20200321-WA0000 IMG-20200321-WA0001Bei einer Tischplattenbreite von 1000mm x 1,04% Schwindung kommt es bis zu 10,4mm Schwindung pro Plattenbreite bei Trocknung des Holzes von 11% (Sommer) auf 7% (Heizperiode).  

Die Unterkonstruktion aus Metall oder auch Gratleisten aus Holz können die Zugspannung, die aufgrund der Schwindung entsteht, nicht aufnehmen und behindern damit die natürliche Schwindung konstruktiv. 

Die Schwindung zieht die Leimfugen langsam auf bis zu einem Kohäsionsbruch in der Leimfuge kommt (=Bruch komplett im Klebstoff, häufigster Fall). 

Um das zu vermeiden, müßten die Bohrlöcher im Stahl des Untergestelles mehr Spiel haben (längliche / ovale Borlöcher in Länge 10mm) oder das Raumklima sollte angepasst werden. 

  

Zuletzt angesehen